Writing East and West

Mossadegh

Zum Thema Mossadegh habe ich mich an verschiedenen Stellen geäussert (u.a. hier). Zur Erinnerung: Mossadegh hiess der iranische Premierminister, der 1953 einem Coup der CIA zum Opfer gefallen sein soll. Der Nahost-Publizist Michael Lüders hat daraus eine Ursünde der USA im Nahen Osten konstruiert, die am Anfang einer verhängnisvollen Kette von Ereignissen stehen soll, die den Nahen Osten ins Unglück gestürzt hat.

Dazu muss man sagen, dass in der Forschung die Erzählung vom Sturz durch die CIA bestenfalls umstritten, manche sagen: widerlegt ist. Einer, der dennoch daran festhält, ist Christopher de Bellaigue, ein britischer Auslandskorrespondent, der jahrelang im Iran gelebt hat und Persisch spricht. An de Bellaigues Objektivität sind Zweifel angebracht, denn in seinem – an sich sehr lesenswerten – Buch “Im Rosengarten der Märtyrer” (2006) outet er sich als Sympathisant der Islamischen Revolution, wenn er schreibt, die Islamische Republik habe sich die “Freiheit [erkämpft], wichtige Entscheidungen zu treffen, ohne eine Supermacht um Erlaubnis fragen zu müssen” (S. 308) oder behauptet, dass es den Armen besser ginge als vorher (S. 333)

Dies sollte man im Hinterkopf behalten, wenn man seine Biographie über Mohammed Mossadegh (“Patriot of Persia”, 2013). liest. Schon die Quellenangaben machen misstrauisch, denn die wichtige Mossadegh-Biographie von Jalal Matini findet keine Erwähnung. Mossadegh, heute eine Symbolfigur der antiamerikanischen Internationale, kommt im grossen und ganzen sehr gut weg, auch wenn de Bellaigue einräumen muss: „But the prime minister was exploiting his personal magnetism at the expense of democracy‟ (S. 227).

Das Buch ist nicht mehr ganz druckfrisch und schon vor fünf Jahren erschienen. Aber nun gibt es eine Rezension, die sich gewaschen hat. Sie stammt von dem ehemaligen Chefredakteur der iranischen Tageszeitung “Kayhan”, deren Redaktion nach der Revolution nach London übersiedelte (heute gibt es noch eine zweite Kayhan, die in Teheran produziert wird und als Sprachrohr der Hardliner gilt.) Mit einiger Verspätung schreibt Taheri, heute ein bekannter Kommentator und Analyst der iranischen Politik, in ebenjener (Londoner) “Kayhan”, warum de Bellaigue hier von A bis Z falsch liegt. 

“Iran war damals keine Demokratie, sondern ein monarchischer Verfassungsstaat.”

Taheri hatte Kermit Roosevelt, den CIA-Mitarbeiter, der massgeblich hinter dem angeblichen Coup stand, 1977 persönlich kennengelernt. Er beschreibt ihn als jemanden, der erst in späteren Jahren auf die Idee verfallen sei, sich selbst in einem Buch als Held einer CIA-Operation darzustellen und Taheri kritisiert, dass de Bellaigue Roosevelts Erzählung kritiklos übernimmt. So ist de Bellaigues Darstellung derer, die gegen Mossadegh auf die Strasse gingen, von Rossevelts Sichtweise geprägt, wenn er sie als Aufrührer und Unruhestifter beschreibt. Dass ganz normale Iraner gegen Mossadegh sein könnten, kommt ihm nicht in den Sinn.

Verworfen wird von Taheri auch die Behauptung, mit dem Sturz Mossadeghs sei die iranische Demokratie vernichtet worden. Taheri weist darauf hin, dass Iran damals keine Demokratie war, sondern ein monarchischer Verfassungsstaat, innerhalb dessen es dem Schah oblag, Premierminister nach Belieben abzusetzen, was auch häufig geschah. Mossadegh selbst war zuvor schon einmal abgesetzt und dann erneut ins Amt eingeführt worden. Niemals zuvor ist die Entlassung eines iranisches Premiers als “Coup” bezeichnet worden. 

Auch der Versuch de Bellaigues, Mossadegh als einen “Liberalen” zu porträtieren, vermag nicht zu überzeugen. Vielmehr hat sich Mossadegh während seiner gesamten Amtszeit als autoritäre Persönlichkeit herausgestellt, der Kabinettssitzungen abgebrochen, Wahlen ignoriert und so ziemlich alle Freunde und Verbündete gegen sich aufgebracht hat. Hunderte seiner Gegner liess er ins Gefängnis werfen. 

Mossadeghs Name ist vor allem mit der Verstaatlichung der Ölproduktion verbunden. Aber, so Taheri, Mossadegh gehörte dem Parlament, das die Verstaatlichung betrieb, gar nicht an. Der Plan wurde vielmehr von fünf Parlamentariern ausgearbeitet, die erst nach Mossadegh an die Macht kommen sollten. Schliesslich war es der Schah, der Mossadegh den Auftrag erteilte, die Ölproduktion zu verstaatlichen, was jedoch fehlschlug. 

Taheri kritisiert auch de Bellaigues Darstellung der Ereignisse als einen Zusammenstoss zwischen britischem Imperialismus und iranischem Nationalismus. Dies ist allein schon deshalb unglaubwürdig, so Taheri, weil Iran niemals eine britische Kolonie war. Briten gab es kaum welche in Iran und iranische und britische Ölgesellschaften existierten nur in fünf abgelegenen Provinzen. Angesichts der geringen britischen Präsenz ist ein “Zusammenstoss” eine merkwürdige Vorstellung. 

Merkwürdig ist auch de Bellaigues Behauptung, dass durch den Putsch die Herrschaft des Schahs wiederhergestellt werden sollte, denn tatsächlich war der Schah weder auf der Flucht noch abgesetzt oder das monarchische System überhaupt infrage gestellt. Mossadegh selbst hat nie das Ende der Monarchie verkündet oder sich selbst zum Chef einer Republik ernannt. 

“Mossadegh selbst hat niemals und nirgendwo behauptet, die Amerikaner hätten eine Rolle bei seiner Absetzung als Premierminister gespielt.”

Auch die Ziele der Amerikaner, so Taheri, schätze de Bellaigue falsch ein, der viele Namen falsch schreibe und die Massen an persischsprachiger Literatur zum Thema ignoriere. Was 1953 im Iran geschah, so Taheri, war kein Coup, sondern Chaos, das Mossadegh selbst gestiftet hat, indem er alle gegeneinander aufbrachte. Mossadegh selbst hat niemals behauptet, von den Amerikanern gestürzt worden zu sein.

Bei dieser Gelegenheit teilt Taheri auch kräftig gegen Arvan Abrahamian aus, einen iranisch-amerikanischen Wissenschaftler und Verfasser eines Buches über den vermeintlichen Coup. Abrahamian habe kürzlich zugegeben, “vierzig Jahre lang” sich bemüht zu haben, den Namen des Schahs und seines Vaters zu zerstören und müsse jetzt zusehen, wie die Demonstranten, die aktuell gegen das Regime auf die Strasse gehen, davon nichts wissen wollen.

Soweit die Rezension von Amir Taheri. Eigentlich schade, dass sie auf Persisch verfasst ist. Es bleibt zu wünschen, dass sie demnächst auch auf Englisch erscheint und grösstmögliche Verbreitung findet.


Nachtrag 23.08.2018
Die Rezension von Taheri gibt es jetzt auch auf Englisch.

Previous

Der Fall Özil

Next

Wer spricht vom “islamischen Mittelalter”?

9 Comments

  1. E. Engel-Yamini

    Mossadegh, heute eine Symbolfigur der antiamerikanischen Internationale???
    Wer kennt außer einigen Iranern und Irankennern seinen Namen?
    Natürlich war Iran keine Demokratie in 1953, aber Mossadegh war unter Intellektuellen und nationalgesinnten und jeden der lesen und schreiben konnte beliebt. Warum sollte das Volk ihn nicht gemocht haben? So beliebt war der junge Shah nicht. Es ging um nationale Interessen, um Öl und den Anteil Irans von 51%. Wer und warum sollten die Menschen dagegen sein, außer BP.? Die Briten hatten keinen Einfluß? ich bitte Sie. Das ist unhistorisch. Wer denn sonst? Südafrika oder Indien etwa? Ganz Abadan ist britisch beeinflußt, sie waren DIE Herren. Iran konnte ja sein Erdöl nicht allein schürfen. UK gehörte zu den Siegermächten. Reza Shah musste in Exil. Erst nach dem Putch wurden Großbritanien von der USA abgelöst. Von wem bekam Shah seine Waffen? Von wem wurde die Armee modernst aufgerüstet? Von wem wurde Shah beraten? Von Bagla Desh? doch von USA, sie war die größte Säule der Shahdynastie. Iran als NAchbar der UDSSR, in Zeiten des kalten Krieges. Erst als die Beziehungen von USA und Saudi Arabien nach 1973 und dem Ölembargo der OPEC enger wurden und der Schah sich zu sehr gegen USA aufplusterte und parallel dazu Mill. Iranern wie besinnungslos für Chomeini auf die Strassen gingen, hat Carter, der große Demokrat Shah fallen gelassen, wie eine heisse Kartoffel, ohne sich zu überlegen, wer Chomeini ist und welches Unglück über das Land kommen könnte. Genau so hat die USA in Irak und Afghanistan gehandlet. Die selben Muster. Das Land HABEN wollen, besetzen, meinetwegen befreien, aber sich für nachhaltige demokratische Strukturen kümmern, warum? für wen? Das was Sie schreiben ist nicht seriös, sondern tendenziös und historisch nicht belegt. Wen wollen Sie reinwaschen? und Warum? Mossadegh ist bis heute für die nationale Bewegung in Iran richtungsweisend.

  2. E. Engel-Yamini

    “weil Iran niemals eine britische Kolonie war. Briten gab es kaum welche in Iran und iranische und britische Ölgesellschaften existierten nur in fünf abgelegenen Provinzen” Abadan und Ahvaz sind abgelegene Provinzen?

  3. E. Engel-Yamini

    “Im Juni 1951 nahm die neu gegründete National Iranian Oil Company (NIOC) ihre Arbeit auf. Die provisorische Geschäftsführung der NIOC reiste nach Chorramschahr und erklärte, die Arbeiter und Angestellten der AIOC seien ab jetzt Angestellte der National Iranian Oil Company. Sie forderten die Herausgabe der Kasse und wiesen die Geschäftsleitung der AIOC an, dass 75 % aller Einnahmen rückwirkend vom 20. März 1951 an die iranische Staatskasse zu überweisen seien.[15] Die lokale Geschäftsführung der AIOC in Abadan erklärte daraufhin, dass alle Angestellten und Arbeiter Beschäftigte der britischen AIOC seien und dass sich die NIOC an die Konzernzentrale in London wenden solle. Die im Hafen liegenden Tanker wurden nicht mehr mit Öl beladen, und der Verkauf iranischen Öls kam zum Erliegen. Die Auseinandersetzung um die Verstaatlichung der Ölindustrie entwickelte sich zur Abadan-Krise.

    Die Briten riefen den Internationalen Gerichtshof in Den Haag und später den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen an, ohne eine Einigung in der Sache zu erzielen. ”
    warum sollten die Briten Den Haag anrufen, wenn sie keine Rolle in der Erdölindustire in Iran spielten???

  4. Dr. Michael Kreutz

    Natürlich ist Mossadegh eine Symbolfigur. Lesen Sie keine Zeitung, besitzen Sie keinen Fernseher? Ich habe Michael Lüders als Beispiel genannt, der ein ganzes Buch über westliche Politik im Nahen Osten geschrieben hat und behauptet, der Sturz Mossadeghs sei die Ursünde. Es gibt kaum einen US-kritischen Aufsatz über den Nahen Osten, der nicht Mossadegh erwähnt. Haben Sie nichts davon mitbekommen?

    Der Schah, das können Sie bei Abbas Milani nachlesen, war nicht beliebt, aber Mossadegh war nur in seiner frühen Politikerzeit fortschrittlich und entpuppte sich später mehr und mehr als autoritär, wie Taheri ganz richtig schreibt. Jalal Matini hat dazu wichtige Quellen analysiert und die Stimmung jener Tage beschrieben. Milani (2012: 176) schreibt, dass Mossadeghs unnachgiebiges Verhalten dem Schah in die Hände gespielt habe.

    Mit historischen Belegen, die Sie einfordern, ist das so eine Sache. Die wichtigsten Dokumente – ua. des britischen MI6, des iranischen Militärs, der Tudeh, des sowjetischen Geheimdienstes, der Büros des Schahs und von Kashani und Boroujerdi u.a. – sind immer noch nicht zugänglich. Dokumente, die zugänglich sind, hat der erwähnte Abbas Milani erforscht, der aber zu anderen Schlussfolgerungen kommt, als z.B. der von Taheri genannte Abrahamian. Dieser nämlich, das habe ich selbst erst aus der Rezension von Taheri erfahren, hat sich geoutet als jemand, der jahrzehntelang sich bemüht hat, den Ruf des Schah zu zerstören. Wenn das stimmt, hat er sich damit selbst als Wissenschaftler diskreditiert.

    Und natürlich sind Abadan und Ahwaz abgelegen. Haben Sie sich einmal eine Karte von Iran angeschaut? Abadan mag eine zentrale Rolle für die iranische Erdolölproduktion spielen, aber geographisch ist das eine Grenzregion.

    Dass die Briten „keinen‟ Einfluss in Iran hätten, hat Taheri nicht behauptet, aber, anders als z.B. Indien, war Iran keine britische Kolonie. Wollen Sie das ernsthaft bestreiten? Was die britische Rolle anbetrifft, so machte es die nationalistische Stimmung im Iran unmöglich, das britische Monopol wiederherzustellen (Milani 2012: 193-4), was abermals zeigt, wie begrenzt der britische Einfluss war. Im übrigens gibt es nach Milani (2012: 173) Hinweise darauf, dass Mossadegh niemals wirklich eine Übereinkunft über das Öl erzielen wollte und vielmehr aus machtpolitischen Erwägungen heraus ein Platzen der Verhandlungsgespräche für nützlicher hielt.

    Zuguterletzt weist Milani (174-5) daraufhin, dass die Vorstellung von einem demokratischen Gemeinwesen, das erblüht wäre, wäre Mossadegh nicht gestürzt worden, vom späteren islamischen Regime gleich nach 1979 gefördert wurde. Dieses Narrativ wurde gestärkt, als 2000 US Secretary of State, Madeleine Albright, sich für Amerikas Rolle in dieser Angelegenheit entschuldigte. Nicht nur Milani vertritt die Ansicht, dass dieses Narrativ mehr Fragen aufwirft als beantwortet, zumal nur schwer vorstellbar ist, dass eine vermeintlich populäre Regierung so einfach gestürzt werden kann.

  5. Dr. Michael Kreutz

    Noch etwas: Nicht nur Milani hat mit dem Mythos aufgeräumt, Mossadeh sei ein vorbildlicher “LIberaler” und “Demokrat” gewesen. Selbst de Bellaigue (2013: 227), auf dessen Buch “Patriot of Persia” sich Taheris Rezension bezieht, räumt ein, dass „the prime minister was exploiting his personal magnetism at the expense of democracy.‟ D.h. selbst der Mossadegh-Apologet de Bellaigue hat Mühe, Mossadegh als vorbildlichen Demokraten darzustellen.

    Der einzige, der ihn als „überzeugten Anhänger des Parlamentarismus‟ und als Quasi-Verfechter westlicher Werte” porträtiert, ist Lüders. Lüders aber nennt keine Quelle für seine Behauptung, was nicht verwundern sollte.

  6. E. Engel-Yamini

    “Zuguterletzt weist Milani (174-5) daraufhin, dass die Vorstellung von einem demokratischen Gemeinwesen, das erblüht wäre, wäre Mossadegh nicht gestürzt worden, vom späteren islamischen Regime gleich nach 1979 gefördert wurde”!!!Bitte? Etwas verwirrend.
    “Vom späteren islamischen Regime gleich nach 1979 gefördert wurde” ??
    Was ist denn nach der Machtübernahme Chomeinis geschehen? Seit 40 jahren liberalle Politik?
    Mosadegh ist für Iraner und ausländische Insider eine wichtige Figur, klar. r Mossadegh war ein Berserker. Natürlich war er kein Demokrat inm heutigen Sinne. Zeigen Sie mir einen Demokraten in dieser Zeit in dier Gegend. Assad? Saddam? Jamal Abdelnasser? Man muss sich fragen, was ist die Intension, die Rolle Englands in Iran herunterzuspielen? was bezweckt man, was haben Sie und Leute wie Frau XXXXXX davon, wider aller historischen Beläge Sachen zu schönen? Das scheint schon eine Obsession zu sein. Iran hätte nicht mal einen Liter Öl ohne die Hilfe der Briten fördern können. Iran war keine Kolonie wie Indien, aber Neokolonialismus gilt bis heute. Man könnte fragen, haben Sie mal was vom Nokolonialismus gehört? Die USA hat Britanien, nach 1948 durch den Verlust ihre Kolonien erheblich geschwächt, abgelöst. Allerdings verdankt Iran allein der USA, dass Stalins Truppen nach den 2. Weltkreig aus dem Iran gejagt worden. Dafür hat Stalin die Tudeh Partei kräftig unterstützt und unterhalten. Bis heute spielen sie ihre unheilvolle Rolle in dem Land., Stasi-Berichte und Stasi-Mitarbeiter. Abadan liegt zwar geografisch periphär, aber ökonomisch und strategisch am Golf von immenser Bedeutung lieber Herr Historiker. Und Amir Taheri ist, im Gegensatz zu Milani wirklich keine seriöse Quelle, Taheri sitzt in USA, berichtet und vielmehr fabuliert genehme und einträgliche Regierungs-Berichte. Warum soll sich Obama wegen des Iranputches entschuldigen? Warum soll Britanien wegen Mosadegh nach Den Haag gehen, wenn Sie keine Rolle gespielt haben? man muss dies Geschichtsklitterung in der Reihe mit Jeffry Herfs Aussage stellen, das die USA udn CIA nicht an dem Mossadegh Putch beteiligt waren. Ich sage nicht, dass es CIA-Leute sind, aber dass ist päpstlicher als der Papst. Hoffe das Honorar stimmt trotz dem. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ihre Kollegen, solche Aussagen, wie in Ihren Ausführungen nicht sonderlich ernst nehmen. Das kann ich mir auf keinem Podium vorstellen. Iran war nie ein unabhängiges Land, nicht unter den Gajarian, nicht unter Mossadegh, nicht unter Schah und nicht heute unter den Mollahs, wie das Abkommen über den Kaspian See deutlich beweist.

  7. E. Engel-Yamini

    Mossadegh war übrigens nicht die erste” populäre Regierung, die gestürzt wurde”, Chile…
    Und Fakt ist, es waren nicht die Eskimos und nicht die Indianer von den Anden.
    Man kann, es geht, wenn man eine Weltmacht hinter sich hat.

  8. Dr. Michael Kreutz

    Ich sehe, Ihnen gehen die Argumente aus. Noch einmal: Ich habe in meinem Blogpost festgestellt und wiederhole an dieser Stelle, dass in der Forschung der Putsch gegen Mossadegh umstritten ist. Das ist eine Tatsache – ganz egal, welche Position man selber einnimmt.

    Natürlich ist Taheri kein Wissenschaftler, aber er kennt Iran. Ausserdem hat er seine Quellen. Eine Stelle in seiner Rezension (wo es um die Definition von Putsch geht) ist offenbar dem Buch von Jalal Matini entnommen (vgl. dort S. 362).

    Das Buch von Matini über Mossadegh wird hingegen von de Bellaigue ignoriert. Dabei widmet es sich der Stimmung in Iran von damals, d.h. unabhängig davon, was die CIA geplant oder geschwant hat, lässt sich aus den Quellen ableiten, dass sich die öffentliche Stimmung in Iran für Mossadegh zum schlechteren gewandelt hatte.

    Was die Tudeh-Partei anbetrifft, so ist sie nach aussen hin mit den Mullahs verfeindet, teilt mit diesen aber eine antiwestliche Agenda. Inwieweit Mossadegh von den Kommunisten beeinflusst war, ist in der Forschung wiederum umstritten. Milani sagt, er war massiv von ihnen beeinflusst; Abrahamian sagt, das sei nur amerikanische Propaganda gewesen; de Bellaigue meint, Mossadegh habe die Bedrohung durch die Tudeh selbst aufgebauscht. Wer hat recht? Suchen Sie es sich aus.

    Zur amerikanischen Entschuldigung durch Madeleine Albright habe ich mich schon geäussert, sodass ich mich hier nicht wiederholen werde. Schön, dass Sie Ihren Fehler bezüglich der geographischen Lage von Abadan eingesehen haben. Schön auch, dass Sie Milani als seriöse Quelle anerkennen. Aber wieso bestreiten Sie dann dermassen heftig seine Schlussfolgerungen?

    Ihr eigenes Wissen beziehen Sie aus der Wikipedia, ohne diese anzugeben. Zwei Mausklicks und ich hatte die Quelle gefunden. Glauben Sie, Wikipedia-Wissen reicht aus, um anderen Unkenntnis vorzuwerfen?

    Immerhin, mit Ihrer Behauptung „Das kann ich mir auf keinem Podium vorstellen‟ liegen Sie ganz richtig: Das liegt daran, dass auf Iran-Podien in Deutschland meistens Leute sitzen, die eine ideologische Nähe entweder zur Tudeh oder zu den Mullahs haben!

  9. Dr. Michael Kreutz

    Zum Thema Allende: Fakt ist, dass der Mann aus der Luft bombardiert wurde. Sie wollen bitten nicht behaupten, auch Mossadegh sei auf diese Weise abgesetzt worden.

Powered by WordPress & Theme by Anders Norén

Translate »