Ezra Pound, ein amerikanischer Poet mit Sympathien für den italienischen Faschismus, pflegte enge Kontakte zu dem irischen Schriftsteller James Joyce, dem er in einem persönlichen Brief kundtat, wie sehr ihn das Theater in Wut versetze.

«Alles in allem genommen ist meine Meinung übers Theater dies: dass es eine recht schwerfällige, plumpe Kunstform ist. Dass ein Theaterstück sich an tausend zusammengepferchte Flachköpfe auf einmal wendet, während ein Roman oder ein Gedicht in einem Buch brachliegt, bis es den einzelnen anspricht, der es wert ist, angesprochen zu werden.»

Pound hatte auch wirklich Pech. Wegen obszöner satirischer Gedichte hatte seine Zeitschrift ihn gefeuert und überhaupt hielt er die angelsächsische Welt in gesellschaftlichen Dingen für «keusch und kastriert».

Verständlich, dass er Dampf ablassen musste. Das Theater wäre der ideale Ort dafür gewesen, um seine Wut in Kunst zu sublimieren, doch als Stückeschreiber hat Pound sich nie versucht. Er hätte sich selbst widerlegen können.


Ezra Pound an James Joyce, im September 1925, abgedruckt in: James Joyce. 1975. Briefe. Frankfurt/ Main: Suhrkamp, S. 138-9