Max Weber wollte verstehen, warum unterschiedliche Zivilisationen unterschiedliche Entwicklungspfade eingeschlagen haben und warum das, was wir „Moderne‟ nennen, eine Erfindung des Abendlandes ist. Einer der zentralen Begriffe in diesem Zusammenhang ist der der „Entzauberung‟, den der Soziologe Hans Joas in seinem Buch Die Macht des Heiligen einer gründlichen Kritik unterzieht. Darin will Joas einerseits den Weberschen Ansatz überwinden, Weber andererseits neu deuten.
Schlagwort: Kultur
Die Mission im Islam ist ein zwiespältiges Phänomen, insofern als sie dem Koran eher fremd ist. Das arabische Wort für Mission, daʿwa, taucht zwar einige Male dort auf, doch nicht in dieser Bedeutung. Dennoch hat der Begriff daʿwa im Sinne von Mission eine längere Vorgeschichte und wird z.B. vom Historiker Ibn Khaldun als eines der Mittel bezeichnet, mit denen man ein neues Imperium gründet. Auch finden sich schon seit früher Zeit immer wieder meist heterodoxe Gruppen im Islam, die daʿwa betrieben haben.
In den Medien kommen gelegentlich Wissenschaftler zu Wort oder ist von Wissenschaftlern die Rede, die an einer Universität tätig sind. Da Journalisten Fachleute bevorzugen, die ein „Prof. Dr.“ vor dem Namen haben und idealerweise auch noch Leiterin oder Leiter eines Instituts sind, fällt dann nicht weiter auf, worin die Qualifikation dieser Wissenschaftler eigentlich besteht.
Wenn ein Soziologe die „Entstehung und Entwicklung sozialer Ungleichheiten“ und die „Einbeziehung beziehungsweise Ausgrenzung von Personen in die globalisierten Funktionssysteme der modernen Gesellschaft“ untersucht, muss man sich auf das Schlimmste gefasst machen:
Jan Assmann, Heidelberger Ägyptologe und in der zweiten Phase seines publizistischen Schaffens Kulturwissenschaftler, ist u.a. für seine These von der (wie er sie nennt) „Mosaischen Unterscheidung“ bekanntgeworden, die freilich viel Kritik auf sich gezogen hat und über die ich in meinem Buch Zwischen Religion und Politik (S. 60) schrieb: … derzufolge die „Mosaische Unterscheidung‟ zwischen Read More
Religionen befassen sich nicht nur mit transzendenten Dingen, mit Ethik und Ritualen, sondern bringen in diesen Dingen wie auch darüberhinaus ein jeweils spezifisches Verhältnis zur Welt voraus, die ihrerseits dem Wandel der Zeit unterliegt. Damit werden die Religionen relevant für die Politik und in diesem Spannungsfeld zwischen Religion und Politik entsteht das, was wir die Read More
Qāsim Amīn (1863-1908), author of a famous 1899 treatise on the „liberation of the woman‟ (tahrīr al-marʾa) argues that the issue of seduction which is so prevalent in the Islamic culture doesn’t emanate from the woman’s body but from the way she walks. Against this backdrop, Amīn reaches the astonishing conclusion that both the niqāb and Read More
Ein chinesischer Wissenschaftler sammelt Belege dafür, dass Ägypter am Beginn der chinesischen Zivilisation stehen könnten, wie „Foreign Policy“ berichtet. Das ist freilich eine reichlich gewagte These, die sich vielleicht niemals beweisen lassen wird. Aber angenommen, dies wäre der Fall, dann käme dieser Theorie zufolge den sog. Hyksos die Schlüsselrolle zu. Die Hyksos aber, und das Read More
Time and again I happen to come across a book which is not only timely and well-written but a real gem of erudition and virtuosity. Such a book is “Ancient Religions, Modern Politics,” written by Princeton’s Michael Cook. It certainly is a work of major importance for everyone who wants to understand why the Islamic world suffers from an incessant instability and repression.
Es ist bekannt, dass im Mittelalter (vor allem im Bagdad des 8.-10. Jhds.) arabische Gelehrte einen erheblichen Teil der griechischen wissenschaftlichen Literatur der Antike ins Arabische übersetzt haben, zum Teil anhand älterer Übersetzungen ins Syrische. Die Poesie hatte man damals ausgespart, weil sie einer paganen Lebenswelt entsprang, aber auch, weil Poesie als kaum übersetzbar galt. […]